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Neuer Cannabis-Wirkstoff CBGD könnte Hautentzündungen revolutionär behandeln

by CX
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Forscher entdecken eine seltene Cannabinoid-Verbindung mit starken antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften – vielversprechend für die dermatologische Medizin.

Eine seltene Entdeckung in der Cannabispflanze

Ein internationales Forscherteam aus Italien und der Schweiz hat eine bislang unbekannte Verbindung in der Cannabispflanze identifiziert: Cannabizetol (CBGD). Anders als die bekannten Wirkstoffe THC oder CBD gehört CBGD zu einer kaum erforschten Gruppe – den sogenannten dimeren Cannabinoiden. Erste Tests zeigen, dass dieser Wirkstoff außergewöhnliche antioxidative und hautberuhigende Eigenschaften besitzt.

Die Entdeckung wurde in der Septemberausgabe 2025 des Journal of Natural Products veröffentlicht. CBGD entsteht durch eine chemische Reaktion, bei der sich zwei Cannabinoidmoleküle über eine Methylengruppe verbinden. Diese ungewöhnliche molekulare Struktur scheint der Schlüssel für die verstärkte biologische Wirkung zu sein, die laut Studienergebnissen sogar bekannte dimerische Cannabinoide wie Cannabitwinol übertrifft.

„Wir konnten zeigen, dass Cannabizetol bemerkenswerte antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften aufweist – insbesondere bei Hautzellen“, schreiben die Autorinnen und Autoren der Studie.

Hoffnung für Hautkrankheiten und Entzündungen

Im Laborversuch behandelten die Forscher menschliche Hautzellen, die zuvor mit entzündungsfördernden Reizen stimuliert wurden, sechs Stunden lang mit CBGD. Danach analysierten sie die Aktivität von 84 Entzündungsgenen und fanden heraus, dass der Wirkstoff eine deutliche Hemmung dieser Gene bewirkte – vor allem über die NF-κB-Signalkaskade, die als zentraler Regulator bei Entzündungsprozessen gilt.

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass CBGD ein potenzieller Kandidat für die Behandlung chronischer Hauterkrankungen wie Psoriasis, Ekzeme oder oxidativem Stress ist.

Das Potenzial dimerer Cannabinoide

CBGD ist erst das vierte bekannte Beispiel eines dimeren Cannabinoids – also eines Moleküls, das aus zwei Cannabinoid-Bausteinen besteht. Diese spezielle Struktur erlaubt es, neue chemische und pharmakologische Wirkungen zu untersuchen, die mit Einzelverbindungen nicht erreichbar sind.

Das Forschungsteam plant, künftig die Synthese solcher Verbindungen durch den Einsatz von Flow-Chemie zu verbessern – ein Verfahren, das komplexe Moleküle effizient und kontrolliert herstellen kann.

„Die signifikante biologische Aktivität dieser dimeren Cannabinoide hat uns motiviert, den synthetischen Zugang mithilfe der Durchflusschemie weiterzuentwickeln“, heißt es im Paper.

Cannabisforschung im Aufwind

Die Entdeckung von CBGD reiht sich ein in eine Welle neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Cannabispflanze. Erst in den letzten Monaten wurden bedeutende Fortschritte erzielt:

  • Mai 2025: Forscher in Südkorea identifizierten einen neuen Wirkstoff namens Cannabielsoxa mit antitumoralen Eigenschaften.
  • Mai 2025: Eine Genomstudie fand 33 Marker im Erbgut der Cannabispflanze, die direkt die Produktion von Cannabinoiden beeinflussen – mit großem Potenzial für die Züchtung neuer Sorten.

Solche Erkenntnisse verdeutlichen, dass Cannabis weit mehr ist als eine psychoaktive Pflanze – und zunehmend zu einer medizinischen Ressource mit enormer Vielfalt wird.

Was kommt nach THC und CBD?

Während THC als Rauschmittel und CBD als beruhigender Allrounder in der öffentlichen Wahrnehmung dominieren, umfasst das Cannabinoid-Spektrum der Pflanze inzwischen über 100 bekannte Verbindungen – viele davon wissenschaftlich noch kaum erforscht.

CBGD könnte hier eine völlig neue therapeutische Dimension eröffnen, insbesondere durch seine Fähigkeit, Entzündungen auf zellulärer Ebene zu hemmen – ohne berauschende Nebenwirkungen.

Verwandte Forschung zu Cannabis und Gesundheit

Die Studie zu CBGD ergänzt aktuelle wissenschaftliche Arbeiten, die den medizinischen Nutzen von Cannabis unterstreichen. Eine Untersuchung zeigt, dass medizinisches Cannabis den Opioidgebrauch signifikant reduzieren kann. Andere Forschungen belegen, dass psychedelische Substanzen und Cannabis positiv auf die psychische Gesundheit nach COVID-19 wirken. Gleichzeitig werfen neue Studien auch Fragen zur gesellschaftlichen Rolle der Pflanze auf – etwa durch Ergebnisse aus Japan, wo Cannabis laut aktueller Studie nicht als klassische Einstiegsdroge gilt.

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