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Cannabis könnte Sedierung bei Krebspatienten reduzieren, zeigt neue Studie

by CX
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Eine neue Studie legt nahe, dass Krebspatienten, die Cannabis konsumieren, während medizinischer Eingriffe geringere Mengen an Beruhigungsmitteln benötigen. Diese Erkenntnis könnte langfristig zu schonenderen Behandlungsansätzen in der Onkologie führen.

Die Untersuchung wurde in den Annals of the American Thoracic Society veröffentlicht. Im Fokus standen Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs, bei denen eine Bronchoskopie durchgeführt wurde – ein gängiges, aber oftmals unangenehmes Verfahren zur Untersuchung der Atemwege. Auffällig: Patienten, die in den letzten 30 Tagen Cannabis konsumiert hatten, benötigten deutlich weniger des Beruhigungsmittels Propofol.


Was zeigt die Studie zur Sedierung und Cannabiskonsum?

Die Forscher analysierten Daten von 150 Patienten, von denen etwa 13 % kürzlich Cannabis konsumiert hatten. Auch nach Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Gewicht und Krankheitsverlauf zeigte sich: Die Cannabis-Konsumenten benötigten signifikant weniger Propofol für eine effektive Sedierung.

Der Grund dafür könnte in der Wirkung von Cannabinoiden wie THC und CBD auf das körpereigene Endocannabinoid-System liegen. Dieses System beeinflusst unter anderem Schmerzempfinden, Angst und Entspannung – und könnte die Wirkung von Sedativa verstärken.


Medizinische Relevanz und zukünftige Forschung

Eine geringere Dosis an Beruhigungsmitteln bedeutet potenziell weniger Nebenwirkungen – etwa geringeres Risiko für Kreislaufprobleme, kürzere Erholungszeiten und allgemein besseren Komfort für schwerkranke Patienten.

Dennoch betonen die Studienautoren: Die Ergebnisse sind vorläufig. Es handelt sich um eine Beobachtungsstudie, die zwar einen Zusammenhang, aber keine Kausalität beweist. Um zu klären, ob Cannabis gezielt zur Sedierungsoptimierung eingesetzt werden kann, sind größere klinische Studien notwendig.


Cannabis in der Onkologie: mehr als nur Schmerztherapie

Diese Studie reiht sich ein in eine wachsende Zahl medizinischer Forschungen, die Cannabis nicht nur zur Schmerzbekämpfung, sondern auch zur allgemeinen Unterstützung von Krebspatienten untersuchen. Mit zunehmender Legalisierung und Akzeptanz richtet sich das Interesse von Ärzten und Patienten verstärkt auf das gesamte therapeutische Potenzial der Cannabinoide.

Auch andere aktuelle Studien weisen auf neue Einsatzgebiete hin: So könnte medizinisches Cannabis eine natürliche Alternative zu klassischen Schlafmitteln darstellen oder bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Ekzemen helfen. Ebenso rückt die Rolle von Cannabinoiden bei chronischen Schmerzen zunehmend in den Fokus der Forschung.

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