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Studie in Oregon: Mehr Cannabis-Shops, weniger Alkoholkonsum bei Erwachsenen

by CX
Cannabis dispensary alcohol use

Mehr Cannabis-Verkaufsstellen, weniger starker Alkoholkonsum

Eine neue Studie aus dem US-Bundesstaat Oregon zeigt, dass der Zugang zu Cannabis-Verkaufsstellen messbare Auswirkungen auf das Trinkverhalten von Erwachsenen hat. Wo mehr legale Cannabis-Shops existieren, wird offenbar weniger stark getrunken – vor allem bei jungen Erwachsenen und älteren Menschen.

Die Forscher:innen der Oregon State University und der Oregon Public Health Division untersuchten Daten aus dem Zeitraum von 2014 bis 2022. Sie analysierten dabei Angaben von über 61.000 Personen aus dem staatlichen Gesundheitsmonitoring (Behavioral Risk Factor Surveillance System, BRFSS) zu ihrem Alkohol- und Cannabiskonsum.

Veröffentlicht wurde die Studie im American Journal of Preventive Medicine. Besonders auffällig: In Regionen mit dichterem Netz an Cannabis-Läden war nicht nur der Cannabiskonsum höher – sondern auch der Anteil schwerer Alkoholkonsumenten deutlich niedriger.


Alkohol durch Cannabis ersetzt? Substitutionseffekt bestätigt

Die Ergebnisse stützen die sogenannte Substitutionstheorie – also die Annahme, dass Menschen bei legaler und einfacher Verfügbarkeit von Cannabis eher darauf zurückgreifen, statt regelmäßig oder übermäßig Alkohol zu konsumieren.

Die deutlichsten Effekte wurden bei den Altersgruppen 21–24 Jahre und 65 Jahre und älter festgestellt. Dort sank die Wahrscheinlichkeit für starken Alkoholkonsum signifikant. Gleichzeitig stieg die Häufigkeit des Cannabiskonsums – allerdings nur in Altersgruppen, die legal einkaufen dürfen. Für 18- bis 20-Jährige, die vom legalen Cannabiskauf ausgeschlossen sind, wurde keine Veränderung festgestellt.


Cannabis-Zugang als steuerbarer Faktor in der Gesundheitsprävention

Die Forschenden betonen, dass der Zugang zu Cannabis-Verkaufsstellen ein veränderbarer Faktor auf Gemeindeebeneist – und somit auch ein politisches Steuerungsinstrument. Je nach lokaler Gesetzgebung kann die Zahl und Dichte der Verkaufsstellen reguliert werden, um öffentliche Gesundheitsziele zu fördern oder Fehlentwicklungen zu vermeiden.

Während sich viele frühere Studien auf den Konsum Jugendlicher konzentrierten, legt diese Analyse den Fokus auf Erwachsene in unterschiedlichen Lebensphasen – mit besonderem Blick auf Übergangsphasen wie das frühe Erwachsenenalter und das höhere Lebensalter.


Weitere Entwicklungen im Cannabisbereich

Diese neuen Erkenntnisse stehen im Einklang mit anderen aktuellen Entwicklungen im medizinischen und therapeutischen Cannabisbereich. So zeigen neue Studien, dass medizinisches Cannabis den Bedarf an Opioiden verringern kann. Ebenso wird das Potenzial seltener Cannabinoide wie CBGD bei entzündlichen Hauterkrankungen erforscht. Und ein aktuelles Cannabis-Aromen-Glossar räumt mit Mythen rund um Terpene auf, die lange Zeit den Markt dominierten.


FAQ

Frage 1: Bedeutet der Zugang zu Cannabis-Shops automatisch weniger Alkoholkonsum?
Nicht unbedingt. Die Studie zeigt eine statistisch signifikante Verbindung, aber keinen direkten Kausalzusammenhang. Dennoch spricht vieles dafür, dass Cannabis in bestimmten Altersgruppen Alkohol teilweise ersetzt.

Frage 2: Welche Altersgruppen sind besonders betroffen?
Vor allem Erwachsene zwischen 21 und 24 Jahren sowie über 65-Jährige zeigen deutlich reduzierte Raten von starkem Alkoholkonsum, wenn sie in Regionen mit hoher Cannabis-Shop-Dichte leben.

Frage 3: Ist häufiger Cannabiskonsum bei älteren Menschen unbedenklich?
Die gesundheitlichen Auswirkungen bei älteren Menschen sind noch nicht ausreichend erforscht. Zwar kann ein reduzierter Alkoholkonsum positive Effekte haben, jedoch müssen mögliche Risiken durch vermehrten Cannabiskonsum weiter untersucht werden.

Frage 4: Wie kann der Zugang zu Cannabis-Shops reguliert werden?
Städte und Kommunen können durch gesetzliche Regelungen Einfluss auf die Dichte, Öffnungszeiten und Lage von Verkaufsstellen nehmen – und so gezielt auf Konsumverhalten und öffentliche Gesundheit einwirken.

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