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CBD in der Hautpflege: Wissenschaft bestätigt Potenzial – aber Forschung hinkt hinterher

by CX
CBD skincare science

Cannabidiol (CBD) wird in der Hautpflegebranche immer beliebter – und die Wissenschaft liefert nun erste solide Belege für seinen Nutzen.
Eine umfassende Übersichtsstudie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Biomolecules, hebt das therapeutische Potenzial von CBD zur Behandlung verschiedenster Hauterkrankungen hervor – darunter Akne, Psoriasis und Pigmentstörungen sowie bestimmte Hautkrebsarten. Doch trotz vielversprechender Ergebnisse fordern Forschende strengere Studien und klare gesetzliche Regelungen.

Was die Forschung über CBD verrät

CBD, ein nicht psychoaktiver Bestandteil der Cannabispflanze, besitzt entzündungshemmende, antioxidative, antibakterielle, schmerzlindernde und zellhemmende Eigenschaften. Diese machen es zu einem interessanten Wirkstoff für entzündliche und immunvermittelte Hauterkrankungen, sowie zur Förderung von Hautregeneration, Feuchtigkeit und Schutz vor Umwelteinflüssen.

Ein Forscherteam der George Emil Palade Universität in Rumänien hat aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse analysiert und kommt zu dem Schluss: CBD könnte künftig eine wichtige Rolle in Dermatologie und Kosmetikwissenschaften spielen.

Wichtige Erkenntnisse der Studie:

  • CBD könnte bei Hautkrebsarten wie Melanom, Plattenepithelkarzinom und Kaposi-Sarkom hilfreich sein.
  • Es zeigt Potenzial zur Behandlung von Pigmentstörungen wie Melasma und Vitiligo.
  • Eine kurzfristige äußerliche Anwendung gilt als gut verträglich, ohne nennenswerte allergische Reaktionen.

Von Akne bis Anti-Aging: Vielseitige Anwendungsbereiche

Laut Studie könnten topische und transdermale CBD-Produkte wirksam sein bei:

  • Akne
  • Psoriasis (einschließlich Kopfhautpsoriasis)
  • Atopischer Dermatitis
  • Seborrhoischer Dermatitis
  • Allergischer Kontaktdermatitis

Dank seiner entzündungshemmenden und feuchtigkeitsspendenden Wirkung wird CBD auch für folgende Bereiche erforscht:

  • Wundheilung
  • Hautverjüngung
  • Anti-Aging-Behandlungen
  • Regeneration nach dermatologischen Eingriffen
  • Pflege empfindlicher Haut
  • Pflegeprodukte für Männer

Herausforderungen bei der Anwendung

Trotz des Potenzials bleibt der Einsatz von CBD in der Hautpflege aktuell noch eingeschränkt – vor allem durch:

  • Geringe Wasserlöslichkeit
  • Begrenzte Hautpenetration
  • Fehlende standardisierte Formulierungen
  • Uneinheitliche gesetzliche Vorgaben
  • Mangel an groß angelegten klinischen Studien

Die Forschenden warnen außerdem vor irreführenden Werbeaussagen vieler Produkte. Die meisten CBD-Kosmetika sind nicht von der US-Arzneimittelbehörde FDA zugelassen, und die Kennzeichnung ist oft ungenau, was das Vertrauen der Verbraucher gefährdet.

Formulierung als Schlüssel zur Wirksamkeit

Um die Herausforderungen zu überwinden, arbeiten Wissenschaftler:innen an neuen Technologien zur Wirkstofffreisetzung. Diese sollen CBD stabiler, löslicher und durchlässiger machen – damit der Wirkstoff auch tiefere Hautschichten erreichen kann.

„Innovative Formulierungen sind entscheidend“, heißt es in der Studie. „Fortschrittliche Trägersysteme und synergistische Wirkstoffkombinationen ermöglichen zielgerichtet wirksamere CBD-Produkte.“

Wachsender Markt mit Vorsicht zu genießen

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass CBD großes Potenzial in der Hautpflege hat, insbesondere in Nischenmärkten und spezialisierten Anwendungen. Doch ohne klare Richtlinien und belastbare Forschung droht der Wirkstoff durch übertriebene Erwartungen diskreditiert zu werden.

Eine weitere Analyse, veröffentlicht 2024 in der Fachzeitschrift Molecules, betont die Bedeutung des Zusammenspiels von Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden, um das gesamte therapeutische Potenzial von Cannabis zu verstehen.

Weitere Forschung zu Cannabis und Gesundheit

Die medizinische Forschung untersucht Cannabinoide längst über die Hautpflege hinaus. Studien zeigen, dass Cannabis und CBD helfen können, Symptome von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) zu lindern – etwa durch entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte. Lesen Sie hier mehr über Cannabis bei CED.

Auch bei Endometriose könnte Cannabis eine Rolle spielen – obwohl Patientinnen noch mit zahlreichen Hürden konfrontiert sind. Hier erfahren Sie mehr über den Stand der Forschung und bestehende Barrieren.

Zudem arbeiten Forscher:innen an innovativen Krebstherapien mit Cannabinoiden und Gold-Nanopartikeln – ein vielversprechender Ansatz für präzisere, weniger belastende Behandlungen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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