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Hanfprotein zeigt starkes antioxidatives und krebshemmendes Potenzial, neue Studie bestätigt

by CX
Hanfprotein Peptide antioxidativ krebshemmend

Die verborgene Kraft der Hanfsamenproteine

Hanfprodukte gelten seit Jahren als hochwertige pflanzliche Proteinquelle. Doch eine neue Untersuchung zeigt, dass der wahre Wert der Hanfsamen weit über ihren Nährstoffgehalt hinausgeht. Forscherinnen und Forscher stellten fest, dass Hanfproteine — sobald sie in kleinere bioaktive Peptide zerlegt werden — bemerkenswerte antioxidative, entzündungshemmende und antiproliferative Eigenschaften entwickeln.

Die im International Journal of Molecular Sciences veröffentlichte Studie zeigt, dass bestimmte Peptidfraktionen das Wachstum menschlicher Darmkrebszellen (Caco-2) verlangsamen und Immunzellen (THP-1) vor oxidativem Stress schützen können. Für die Entwicklung funktioneller Lebensmittel und zukünftiger Nutraceuticals gilt Hanf damit als vielversprechender Rohstoff.

Wie bioaktive Peptide entstehen – und warum sie wichtig sind

Um die Peptide zu gewinnen, behandelte das Forschungsteam die Hanfproteine mit zwei verdauungsähnlichen Enzymen: Papain und Bromelain. Dieser Prozess ahmt die natürliche Proteinzerlegung im Körper nach und erzeugt kleinere Fragmente, die gezielt in zelluläre Prozesse eingreifen können.

Die Analyse zeigte mehrere deutliche Effekte:

  • Hohe antioxidative Aktivität, die freie Radikale effektiv neutralisiert.
  • Entzündungshemmende Wirkung, besonders sichtbar bei THP-1-Zellen unter oxidativem Stress.
  • Starke antiproliferative Aktivität gegenüber Caco-2-Zellen, wodurch deren Wachstum gehemmt wird.
  • Zellschutz (Zytoprotektion), der gesunde Zellen resistenter gegen Schadbelastungen macht.

Diese Peptide ersetzen keine Arzneimittel, doch ihre Wirkung in verschiedenen Tests macht sie für den Gesundheits- und Ernährungssektor äußerst interessant.

Was in den Krebs- und Immunzellmodellen passiert

Im Labor untersuchte das Team den Einfluss der Peptide auf die Entwicklung der Caco-2-Darmkrebszellen, einem etablierten Modell für die menschliche Darmschleimhaut. Einige Peptidfraktionen reduzierten die Zellteilung deutlich — ein Ergebnis, das neue Wege für die präventive Forschung im Bereich der Darmgesundheit eröffnet.

Auch die Versuche mit THP-1-Immunzellen fielen positiv aus: Die Peptide senkten das oxidative Stressniveau und steigerten die Zellstabilität. Da chronische Entzündungen bei vielen modernen Erkrankungen eine zentrale Rolle spielen, ist diese entlastende Wirkung besonders bedeutsam.

Insgesamt zeigen die Resultate, dass Hanfproteine nicht nur ein Nährstofflieferant sind, sondern eine effektive Quelle biologisch aktiver Moleküle.

Warum ausgerechnet Hanf? Ein Nährstoffprofil mit Mehrwert

Hanf enthält alle essenziellen Aminosäuren — eine Seltenheit unter Pflanzenproteinen. Dadurch eignet sich die Proteinstruktur hervorragend für die Bildung hochaktiver Peptide. Die Forschenden weisen darauf hin, dass genau dieser molekulare Aufbau nach der Verdauung antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften begünstigen kann.

Hinzu kommt: Hanf ist eine äußerst ressourcenschonende Kultur. Er benötigt relativ wenig Wasser, kommt meist ohne Pestizide aus und ist agrarökologisch vielfältig einsetzbar. Zusammen mit den neu dokumentierten Bioaktivitäten ergibt sich ein starkes Argument für Hanf als zukünftigen Schlüsselrohstoff der präventiven Ernährung.

Wie es weitergeht: Von der Grundlagenforschung zur Anwendung

Die Studie bildet eine wichtige Grundlage, doch der Weg zu marktreifen Produkten umfasst nun klinische Studien, Untersuchungen zur Bioverfügbarkeit sowie die Entwicklung von Lebensmitteln, die die Peptide stabil halten.

Mit wachsendem Interesse an pflanzlichen, wissenschaftlich belegten Gesundheitsprodukten könnten Hanfpeptide bald in funktionellen GetränkenProteinpräparaten oder Ernährungsformeln für Darm- und Immunsystem eingesetzt werden.


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FAQ

Was bedeutet Protein-Hydrolyse?
Dabei werden große Proteinmoleküle mithilfe von Enzymen in kleinere Peptide zerlegt. Diese Peptide können eigene biologische Wirkungen entfalten.

Sind Peptide dasselbe wie Aminosäuren?
Nein. Aminosäuren sind einzelne Bausteine, Peptide bestehen aus mehreren dieser Bausteine und können daher komplexere Effekte in Zellen auslösen.

Was sind Caco-2- und THP-1-Zellen?
Caco-2-Zellen dienen als Modell für menschliches Darmgewebe und die Krebsforschung. THP-1-Zellen sind Immunzellen, mit denen man Entzündungsprozesse und oxidativen Stress untersucht.

Was ist ein antiproliferativer Effekt?
Das ist die Fähigkeit eines Stoffes, die Zellteilung zu verlangsamen oder zu hemmen — besonders relevant in der Krebsforschung.

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