Facebook und Instagram erlauben wieder die Suche nach Cannabis-Inhalten
Der Tech-Gigant Meta – Mutterkonzern von Facebook, Instagram und Threads – hat still und leise eine umstrittene Richtlinie geändert: Suchanfragen nach Begriffen wie „Cannabis“ und „Marihuana“ sind auf seinen Plattformen nicht länger blockiert. Zuvor stießen Nutzer auf Warnhinweise, die zur Meldung mutmaßlichen Drogenhandels aufforderten. Jetzt erscheinen wieder reguläre Suchergebnisse – ein Schritt, den viele als längst überfällig ansehen.
Zahlreiche Kritiker, darunter Fachleute aus dem Gesundheitswesen, politische Aktivisten und Bildungseinrichtungen, hatten Metas Filterpolitik als zu pauschal verurteilt. Sie argumentierten, dass dadurch auch legale, medizinische und wissenschaftlich fundierte Inhalte ausgeblendet wurden.
Meta kündigte schon Anfang 2025 einen Kurswechsel an
Bereits im Januar 2025 kündigte Meta eine Neuausrichtung seiner Moderationspolitik an. Man wolle sich von übermäßiger Inhaltskontrolle in politisch sensiblen Themenfeldern wie Einwanderung, Geschlecht oder Drogenpolitik verabschieden. Dennoch blieben Cannabis-Inhalte zunächst blockiert – was vielerorts auf Unverständnis stieß.
Die aktuelle Änderung zeigt nun: Meta setzt seine neue Linie konsequenter um. Wer heute auf Facebook oder Instagram nach „Cannabis“ sucht, erhält wieder normale Suchergebnisse – ohne Warnungen oder Sperren. Damit reagiert der Konzern auch auf den globalen Wandel in der Cannabis-Politik.
Warum die Blockade auf Widerstand stieß
Die bisherige Praxis traf nicht nur auf illegale Angebote, sondern auch auf vollkommen legitime Inhalte. Viele Beiträge über medizinische Studien, legale Anwendungen, Aufklärung oder politische Forderungen wurden unterdrückt. Kritiker warnten, dass dies nicht nur die Meinungsfreiheit, sondern auch die öffentliche Gesundheit gefährde.
Da soziale Netzwerke heute eine zentrale Rolle bei der Informationsbeschaffung spielen, wirkte die Filterung von Cannabis-Inhalten wie eine moderne Form der Zensur – insbesondere in Ländern, in denen der Konsum legalisiert oder entkriminalisiert wurde.
Ein globaler Wandel: Immer mehr Länder legalisieren Cannabis
Der Kurswechsel bei Meta spiegelt einen größeren Trend wider: Weltweit lockern immer mehr Staaten ihre Cannabisgesetze – sei es für medizinische oder sogar freizeitbezogene Nutzung. Auch Investitionen in Forschung, Anbau und Regulierung nehmen zu. In diesem Kontext erscheint eine differenziertere Moderation bei Meta nicht nur logisch, sondern notwendig.
Durch die Aufhebung der pauschalen Sperren können soziale Plattformen künftig wieder zu einem Raum für sachliche Aufklärung, politische Diskussionen und evidenzbasierte Gesundheitsinformationen werden.
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FAQ: Cannabis-Inhalte auf sozialen Medien
1. Warum hat Meta überhaupt Cannabis-Suchbegriffe blockiert?
Ursprünglich sollten die Sperren den illegalen Drogenhandel verhindern. In der Praxis wurden jedoch auch seriöse Inhalte zur medizinischen Nutzung und politischen Diskussion unterdrückt.
2. Darf ich jetzt frei über Cannabis auf Facebook oder Instagram posten?
Grundsätzlich ja – solange die Inhalte nicht gegen lokale Gesetze oder Metas Gemeinschaftsrichtlinien verstoßen. Beiträge zu legaler Nutzung, Aufklärung oder Politik sind meist erlaubt.
3. Gilt diese Lockerung weltweit?
Nicht unbedingt. In Ländern mit strengen Drogenverboten können bestimmte Inhalte weiterhin eingeschränkt oder unsichtbar sein – abhängig von Metas lokaler Moderation.
4. Sind Cannabis-Werbeanzeigen auf Meta erlaubt?
Werbung für Cannabis bleibt streng reguliert. Zulässig sind meist nur Inhalte zu medizinischen oder aufklärerischen Zwecken – und auch das nur unter bestimmten Voraussetzungen.